Der Dichter Gottfried Benn (1886-1956) bevorzugt das Abseitige. Im Dunkeln harrt er aus. Aus dem Dunkeln heraus nimmt er wahr. Im Dunkeln schreibt er. Besonders in seinem Spätwerk. Dort testet er mit der »Phase II« die Möglichkeiten eines Schreibens unter widrigen Umständen – in einer erschöpften Nachkriegswelt, deren Bewohner ihre große Ermüdung organisieren und nach süffigen Versen verlangen. Gottfried Benn soll sie liefern. Das muss reichen. Das reicht Gottfred Benn aber nicht. Er startet die »Phase II«.

Till Röcke: Radardenker. Traktat über Gottfried Benns »Phase II«. Telesma Verlag: Treuenbrietzen 2013. Broschiert, 160 Seiten. 16 Euro. ISBN 978-3-941094-11-6